„Wenn ihr dies geschehen sehet”
Lukas 21:31

Seit mehr als zweitausend Jahren wartet des Herrn Volk auf das verheißene Reich Gottes. Seit mehr als zweitausend Jahren beten gläubige Christen um die Wiederkunft des Herrn in Herrlichkeit und die Aufrichtung seines Reiches der Segnungen, der Erlösung und der gottgewollten Freiheit.

Wieviele Kriege haben seither weite Teile der Erde verwüstet! Wieviel Bedrückung, wieviel Unrecht wurde ausgeübt! Millionen sehnsüchtiger Hoffnungen sind mit Millionen Menschen ins Grab gesunken, und - wo stehen wir heute?

Ist der Gläubige ein Illusionist?

Wir unvollkommenen Menschen sind nur kurzlebige Geschöpfe; wie könnten wir uns vergleichen mit dem, der die Welten erschuf, der das Universum regiert und seine Ordnungen überwacht?

„Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege", spricht dieser große Gott durch eines Seiner Mundstücke, den Propheten Jesaja. „Denn wie der Himmel höher ist als die Erde, so sind meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken”. - Jesaja 55:8 und 9

„Alles hat seine bestimmte Zeit, und jedes Vornehmen unter dem Himmel hat seine Zeit”, versichert Gott uns auf einer anderen Seite Seines inspirierten Wortes. (Prediger 3:1) „Ich (aber) habe erkannt, daß alles, was Gott tut, für ewig sein wird”, bezeugt derselbe von Gottes Geist getriebene Schreiber. - Prediger 3:14, 2. Petrus 1:21

Wir, deren Tage sind „wie Gras”, schnell vergänglich „wie die Blume des Feldes” - was haben wir vorzubringen gegen den allmächtigen Weltenlenker, gegen den, der von Ewigkeit her ist? Hat dieser große Gott, der alles Leben in Seiner Hand hält, sich nicht in großer Barmherzigkeit und Gnade zu uns Elenden herabgeneigt und uns Sein Wort gegeben? Jenes Wort, von dem Er hat verkünden lassen: „Denn gleichwie der Regen und der Schnee vom Himmel herabfällt und nicht dahin zurückkehrt, er habe denn die Erde getränkt und befruchtet und sie sprossen gemacht, und dem Säemann Samen gegeben und Brot dem Essenden: also wird mein Wort sein, das aus meinem Munde hervorgeht; es wird nicht leer zu mir zurückkehren, sondern es wird ausrichten, was mir gefällt, und durchführen, wozu ich es gesandt habe”. - Jesaja 55:10 und 11

Sind wir kleingläubig, weil Er uns noch immer auf die völlige Durchführung Seines Wortes warten läßt?

Im Evangelium des Lukas begegnen wir einem Ausspruch unseres Herrn, dem wir, die heute Lebenden, besondere Aufmerksamkeit zuwenden sollten. Es heißt: „Wenn ihr dies geschehen sehet, erkennet, daß das Reich Gottes nahe ist”. - Lukas 21:31

In Matthäus 23:33 und Markus 13:29 finden wir eine etwas andere Redewendung aufgezeichnet, die jedoch dasselbe Thema betrifft: „Also auch ihr, wenn ihr alles dieses sehet, so erkennet, daß es (das Reich Gottes) nahe an der Tür ist”.

Laßt uns untersuchen, was der Herr meinte, als er sprach: „Wenn ihr alles dieses sehet. …”

Wir alle kennen das vierundzwanzigste Kapitel des Matthäus-Evangeliums. Oft haben wir in unserem „Tagesanbruch” über seinen Inhalt gesprochen. Und vieles, was der Herr hier berührt, hat auch Lukas in seinem Evangelium aufgezeichnet. - Lukas Kapitel 21

Damals schon fragten die Jünger den Herrn begierig und voller Eifer: „Sage uns, wann wird dieses sein, und was ist das Zeichen deiner ,parousia’, deiner Anwesenheit und der Vollendung des Zeitalters?” - Matthäus 24:3 Zwar ahnten sie gewiß zu jenem Zeitpunkt nicht, eine wie lange Zeitspanne die Erfüllung ihres sehnsüchtigen Verlangens nach der Wiederherstellung des Reiches Israel umfassen sollte. - Apostelgeschichte 1:6 Sie wußten aber mit Gewißheit, daß ihres Herrn Wiederkunft, seine zweite Gegenwart, die verheißenen Segnungen bringen würde, in denen sowohl Israel als auch die ganze Welt eingeschlossen sind.

„Was ist das Zeichen … ?” Die Antwort Jesu ist uns bekannt. Sie gipfelt in der Prophezeiung von einer großen Drangsal, „dergleichen von Anfang der Welt bis jetzthin nicht gewesen ist, noch je sein wird”. - Matthäus 24:21

Bei Lukas ist diese Drangsal noch näher ausgeführt. Dort heißt es im Kapitel 21, Verse 25 und 26: „… und auf der Erde Bedrängnis der Nationen in Ratlosigkeit bei brausendem Meer und Wasserwogen; indem die Menschen verschmachten vor Furcht und Erwartung der Dinge, die über den Erdkreis kommen . …”

Auch der Apostel Paulus spricht als von Gott inspirierter Prophet, wenn er an Timotheus schreibt: „Dies aber wisset, daß in den letzten Tagen gefahrvolle Zeiten da sein werden; denn die Menschen werden eigenliebig sein, geldliebend, prahlerisch, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, heillos, ohne natürliche Liebe, treulos, Verleumder, unenthaltsam, grausam, das Gute nicht liebend, Verräter, verwegen, aufgeblasen, mehr das Vergnügen liebend als Gott, die eine Form (äußerlichen Schein) der Gottseligkeit haben, ihre Kraft aber verleugnen; und von diesen wende dich weg”. - 2. Timotheus 3:1 - 5

Diese Zeugnisse zusammengenommen ergeben ein recht eindrucksvolles Zeitbild.

Was sehen wir heute, wenn wir die Welt betrachten, in der wir leben? Wir sehen eine Welt, die zusammenzubrechen droht unter der Last ihrer unlösbaren Probleme; eine Welt, fernab von dem ihr verheißenen Frieden. Ein Blick in die Tageszeitungen berichtet über weltweite Angst vor nuklearer Vernichtung, vor der wachsenden Inflation, vor Kriegsschrecken und Revolution in vielen Teilen der Welt gleichzeitig. Keine Woche vergeht ohne Berichte über Korruption an obersten Stellen, über die weltweite Verschmutzung von Wasser und Luft, Naturkatastrophen, über wachsende Demoralisierung, Drogenhandel, Terrorismus, Räubereien und Totschlag.

Die Sparte für Todesanzeigen zeugt von bitterem Leid: junge Menschen müssen ihr Leben lassen durch Bombenanschläge, durch nie enden wollende Bürgerkriege; Soldaten werden eingesetzt, um Leben zu schützen auf Kosten von Leben. Eine arbeitslose Jugend blickt trostlos in eine aussichtslose Zukunft, und den noch Berufstätigen zerstört der Arbeitsstreß Gesundheit und häusliche Harmonie.

Diese und tausend andere Vorkommnisse ähnlicher Art wiederholen sich Tag für Tag. Gewiß gehen viele Männer und Frauen an diese Probleme mit dem besten Willen heran, um sie zu lösen. Tatsache ist, daß menschliche Weisheit und auch menschliches Wohlwollen einfach nicht dazu in der Lage sind, mit all diesen Dingen fertig zu werden.

Ein Beispiel für die Sackgasse, in der wir uns befinden, liefert uns das fortgesetzte Stocken in den so wichtigen Abrüstungsgesprächen zwischen den Supermächten. Auf der einen Seite glaubt man, die Lösung liege in der Reduzierung der nuklearen Waffen; auf der anderen Seite fürchtet man, daß derartige Abkommen zur Erpressung und der Unterdrückung der eigenen nationalen Interessen führen könnte. Keiner will den Krieg, aber alle arbeiten für den Krieg.

Ähnlich ist die dornenvolle Situation im Libanon, in die sich die Vereinigten Staaten von Amerika bereits vor über 25 Jahren mit einer sogenannten „Friedensaktion“ eingebracht haben. Ein amerikanischer Zeitungsbericht aus dieser Zeit lautete: „… sich zurückziehen würde eine Demütigung und ein Schlag für Amerikas Glaubwürdigkeit sein. Dort zu bleiben, bringt das Risiko mit sich, in tiefere Verwicklungen eines anscheinend endlosen Bürgerkrieges hineingezogen zu werden. Mit den fliegenden Geschossen und den wachsenden Verständigungsschwierigkeiten befinden sich die USA in einer prekären Lage, aus der nicht leicht ein Weg zu finden ist”.

Ein anderes Blatt schrieb damals: „Für die Reagan-Regierung scheint die Krise im Libanon tatsächlich unlösbar zu sein. Es gibt keinen Ausweg”.

Nun, wir wissen, daß der Libanon seither nicht mehr zur Ruhe gekommen ist - Bürgerkrieg, Krieg der christlichen Regierung mit Syrien, Krieg der mohammedanischen Terroristen mit Israel - keines der jemals geführten Friedensgespräche hat seither ein positives Ergebnis erbracht. Die Menschen dort leben weiterhin in Angst und Schrecken.

Wo man auch hinsieht - weder menschlicher Intelligenz noch menschlicher Kraft noch menschlichem Können gelingt es, das Dilemma unserer unruhevollen Welt auch nur in etwa zu lichten. Blicken wir auf China mit seinen wimmelnden Millionen von Menschen! Ein Bericht aus dem amerikanischen „Times”-Magazin, auch er ist über 25 Jahre alt, kommentiert dieses Thema: „Chinas überwältigendes, vielleicht unlösbares Problem ist: was ist zu tun, wenn man zu viele Menschen hat? Die Regierung stellt fest, daß China übervölkert ist. Die Folgen sind erschreckend: Unversöhnlichkeit, Ausweglosigkeit. Niemand weiß, was dagegen getan werden kann”.

Heute, ein Vierteljahrhundert später, sehen wir, was geschehen ist. Mit Gewalt wird in China von den Regierenden die Ein-Kind-Ehe durchgesetzt. Wer mehr als ein Kind zur Welt bringt, wird bestraft. Gleichzeitig überschwemmt China seit wenigen Jahren mit all seinen Menschen die gesamte Welt.

Auch hier: keine Lösung!

Und was wird aus der stetig wachsenden Weltbevölkerung? Ihre rapide Vermehrung bedeutet: mehr Nahrung und ständig erhöhte Produktion von Gebrauchsgütern, damit die Menschenmassen ernährt, gekleidet und mit dem Nötigsten versorgt werden können. Die moderne Agrarwissenschaft entwickelt immer noch bessere Düngemittel, noch wirkungsvollere Gifte zur Schädlingsbekämpfung und genmanipulierte Getreidearten; Industrie- und Kernkraftwerke arbeiten auf vollen Touren, die Ölförderung steht kurz vor dem Kollaps. Das Resultat: verseuchte Gewässer, vergiftete Nahrung, saurer Regen, sterbende Wälder.

Aber die Welt braucht Nahrung, und sie braucht Ware. Wo führt der Weg hinaus?

Die Unfähigkeit menschlicher Anstrengungen, Weltprobleme zu lösen, findet ihre beste

Illustration in der ehemaligen Einrichtung des Völkerbundes. Er wurde nach dem ersten Weltkrieg durch die damaligen Vertragspartner gegründet. Seine Aufgabe: friedliches Zusammenleben der Völker unter dem Motto „Nie wieder Krieg!”

Der zweite Weltkrieg war nicht aufzuhalten; er war weitaus schrecklicher noch als der erste.

Jene gutgemeinte, jedoch mangelhafte Institution des Völkerbundes wurde durch die Gründung der Vereinten Nationen am Ende des zweiten Weltkrieges abgelöst. Neue Initiativen, neue Hoffnungen blühten auf. Doch diese Organisation nähert sich dem gleichen traurigen Ende wie ihre Vorgängerin. Der zweite Irakkrieg wurde im Jahr 2003 von den USA gegen die Mehrheit der in den Vereinten Nationen organisierten Staaten begonnen. Trotz aller Proteste der Mitgliederstaaten verschleppte die Militärregierung Birmas nach der schrecklichen Naturkatastrophe im Mai 2008 die Hilfslieferungen an die eigene Bevölkerung. Und die Welt kann nur hilflos zusehen.

Als Präsident Truman im Juni 1945 freudig die Existenz der Vereinten Nationen begrüßte, nannte er sie „ein großartiges Instrument für Frieden und Sicherheit und für den menschlichen Fortschritt”. - Seit damals haben mehr als 200 Kriege rund um den Globus stattgefunden, die viele Millionen Menschenleben forderten. Abgesehen davon, daß die Vereinten Nationen in früheren Jahren von ihrer eigenen Charta abgeirrt ist, wird in den eigenen Reihen heute davor gewarnt, daß wir uns auf gefährliche Weise - nicht zuletzt wegen der explosionsartig steigenden Lebensmittelpreise und weltweite, teilweise gewalttätige Proteste dagegen - einer internationalen Anarchie nähern.

Wir sehen, daß auch dieser letzte und ehrgeizigste Versuch, den Völkern der Erde Frieden und Ordnung zu bringen, trotz zweifellos bester Bemühungen in ein Stadium des Unvermögens geraten ist.

Die Aktivität der Menschen in unserer heutigen Zeit, gekoppelt mit der rasanten Zunahme der Erkenntnisse in Wissenschaft und Technik, hat zu den Schwierigkeiten geführt, die alle diese ernsten Befürchtungen und Ängste hervorrufen. Niemals zuvor in ihrer ganzen Geschichte hat sich die Menschheit in einer derartig globalen Bedrängnis befunden: in einer „Drangsal, dergleichen von Anfang der Welt bis jetzthin nicht gewesen ist”.

Unsere Weltlage hat - wenn man das menschlich-moralische Absinken gerade in den vergangenen Jahrzehnten seit Beendigung des zweiten Weltkrieges mit einbezieht - eine verzweifelte Ähnlichkeit mit den anfangs aufgeführten Voraussagen Jesu Christi und des großen Völkerapostels Paulus. Leben wir nicht tatsächlich in einer Zeit der Ratlosigkeit „bei brausendem Meer und Wasserwogen”, in einem Zeitalter des Unglücks und selbstsüchtiger, menschlicher und nationaler Interessen?

„Wehe dem Getümmel vieler Völker”, warnt der Prophet Jesaja; „wie das Brausen der Meere brausen sie; und dem Rauschen von Völkerschaften: wie das Rauschen gewaltiger Wasser rauschen sie! Völkerschaften rauschen wie das Rauschen vieler Wasser”. - Jesajsa 17:12 und 13

Für das deutsche Wort „Ratlosigkeit” steht im griechischen Grundtext an dieser Stelle das Wort „oporia”, das eine schwierige, ungewisse Lage ausdrückt. Abgeleitet ist dieses Wort von „oporea”, was nach Professor. Strong wörtlich „keinen Ausweg haben” bedeutet.

Aber bisher haben wir einen Beweis für die Richtigkeit der verglichenen Zeitbilder außer acht gelassen. Sollten Zweifler die Identität der biblischen Vorausssagen mit den heutigen Tatsachen in Frage stellen, so kann doch wohl kein Mensch behaupten, des Herrn Hinweis auf den „Feigenbaum” habe sich zu irgendeiner anderen Zeit während der vergangenen 2.000 Jahre erfüllt.

„Von dem Feigenbaum aber lernet das Gleichnis”, lehrte Jesus seine Jünger innerhalb seiner großen prophetischen Vorschau im 24. Kapitel des Matthäus-Evangeliums; „wenn sein Zweig schon weich wird und Blätter hervortreibt, so erkennet ihr, daß der Sommer nahe ist. Also auch ihr, wenn ihr alles dieses sehet, so erkennet ihr, daß es (das Reich Gottes) nahe an der Tür ist”.

Und in Lukas Kapitel 21 Vers 29 lesen wir: „Sehet den Feigenbaum und alle Bäume; wenn sie schon ausschlagen, so erkennt ihr von selbst, indem ihr es sehet, daß der Sommer schon nahe ist. So auch ihr, wenn ihr dies geschehen sehet, erkennt, daß das Reich Gottes nahe ist”.

Wir wollen hier nicht näher auf die Auslegung dieses Gleichnisses eingehen; es ist oft und gründlich besprochen worden. Alle unsere Leser werden wissen, daß der Feigenbaum ein Symbol für Israel ist. Daß einer seiner Zweige in unserer Generation schon „weich” geworden ist und „Blätter” treibt, kann nicht einmal der Bibelunkundige leugnen. Zu sehr nimmt das Geschehen um dieses kleine auserwählte Volk Gottes die Schlagzeilen der Weltpresse und Medien seit Jahrzehnten in Anspruch.

„Wenn ihr dies geschehen sehet, erkennet. …!”

Das Resultat aus dem bisher Dargelegten kann demnach lauten: Mag sich der Mensch auch noch so bemühen, mag er sein Bestes geben, um seine vielfältigen Probleme zu bewältigen - durch Unvollkommenheit, Selbstsucht, Hochmut und durch sein Unvermögen, den Nächsten zu lieben wie sich selbst, steht er immer wieder vor einer Niederlage. Doch hat unser großer Gott im Himmel niemals, auch nicht für einen Augenblick, Seine Augen verschlossen vor den Zuständen auf dieser Erde. Nicht eine Sekunde hat Er Sein beeidigtes Versprechen vergessen, alle Geschlechter der Erde zu segnen. - siehe 1. Mose 22 :16 Und nie wird es irgendeinem Geschöpf, sei es geistig, sei es irdisch, gelingen, die Pläne des Allmächtigen zu vereiteln.

Wir befürchten nicht, daß Gottes Zulassung den Menschen auf seinem bösen Wege ungehindert weitergehen läßt, bis er sich selbst ausrottet oder seinen schönen Planeten zerstört. Jesus selbst versichert, daß diese Zeit der Drangsal verkürzt wird, weil sonst alles Fleisch vernichtet würde. - Matthäus 24:22 Unsere herrliche Erde, die der Schöpfer so liebevoll zubereitet hat, soll des Menschen Heimstatt bleiben in die Zeitalter der Zeitalter hinein. Nicht, daß sie vernichtet werde, und „nicht als eine Öde hat er sie geschaffen; um bewohnt zu werden, hat er sie gebildet”. - Jesaja 45:18 „Auch steht der Erdkreis fest, er wird nicht wanken!” - Psalm 93:1, 96:10 und 1. Chronika 16:30

Diese in der Weltgeschichte einmalige Drangsalszeit ist ein Zeichen für „die Vollendung des Zeitalters”, für das Ende der Epoche der Zulassung des Bösen - für das Ende der Herrschaft des Widergottes, Satan, den Jesus als „Fürst dieser Welt” gekennzeichnet hat.

Eine Welt(zeit) geht zu Ende, für die Menschheit ein Alptraum, eine Zeit des Schreckens und der Vernichtung. In Gottes Plan aber: die Zeit der Belehrung, die Zeit der Erfahrung, unumgänglich notwendig als Schulung für die nie endende Zeit ewigen Lebens im Angesicht unseres barmherzigen Lebengebers und Lebenerhalters!

„Wenn ihr dies geschehen sehet, erkennet, daß das Reich Gottes nahe ist!” Das tiefe Dunkel unserer Zeit ist ein Übergang zu Christi Reich der Gerechtigkeit, der Liebe und des Lebens. „Wenn aber sein (des Feigenbaums) Zweig schon weich wird …, erkennet, daß ES nahe an der Tür ist!”

Beachten sollten wir auch die Worte Jesu, die im Lukas-Evangelium Kapitel 21 Vers 28 aufgezeichnet sind: „Wenn aber diese Dinge anfangen zu geschehen, so blicket auf und hebet eure Häupter empor, weil eure Erlösung naht”. Dieser Hinweis unseres Herrn an seine Jünger, eingebettet inmitten der großen Weissagung über die Geschehnisse in „der Vollendung des Zeitalters”, ist ebenfalls ein Zeichen dafür, daß wir bereits in der Zeit dieser nie dagewesenen Bedrängnis leben, die auch schon der Prophet Daniel - Jahrhunderte vor der Geburt Jesu Christi - voraussehen durfte. - Daniel 12:1 Er ist ein Zeichen dafür, daß die Nachfolger des Herrn, die sich noch auf Erden befinden, dem Ziel ihres Pilgerlaufes sehr nahegekommen sind.

Auf eben dieses Ziel, die Vollendung der wahren Kirche Christi, wartet unbewußt die ganze unter dem Fluch des Verderbnisses seufzende Schöpfung. „Denn das sehnsüchtige Harren der Schöpfung wartet auf die Offenbarung der Söhne Gottes”, schreibt Paulus an die Gläubigen in Rom - Kapitel 8, Verse 19 - 23, „daß auch selbst die Schöpfung freigemacht werden wird von der Sklaverei des Verderbnisses zu der Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes. Denn wir wissen, daß die ganze Schöpfung zusammen seufzt und zusammen in Geburtswehen liegt bis jetzt”.

Im elften Kapitel des Römerbriefes aber wird Paulus noch deutlicher, wenn er in Vers 25 die Brüder auf ein Geheimnis aufmerksam macht. Dieses Geheimnis ist die Vollendung der Kirche Christi, die Vollendung des Christus „Haupt und Leib” - die Aufrichtung und Eröffnung des verheißenen Reiches der Himmel. Die Segnungen, die aus der Vollendung dieses Geheimnisses Gottes hervorgehen werden, liegen bereits versiegelt seit ca. 3.500 Jahren in dem eidbekräftigten Bündnis Gottes mit Abraham: „… und in deinem Samen (welcher der Christus ist, siehe Galater 3:16) werden gesegnet werden alle Nationen der Erde”. - 1. Mose 22:16 - 18

Paulus drückt dieses Endergebnis des göttlichen Ratschlusses zur Errettung des Menschengeschlechts so aus: „Denn Gott hat alle zusammen in den Ungehorsam eingeschlossen, auf daß er sie alle (durch das Opfer Jesu Christi) begnadige. O Tiefe des Reichtums, sowohl der Weisheit als auch der Erkenntnis Gottes. Wie unausforschlich sind seine Gerichte und unausspürbar seine Wege!” - Römer 11:32 und 33

Ihr aber, die ihr alles dies geschehen sehet, was heute geschieht - erkennet, daß das Reich Gottes nahe ist!

* * *

„Mit Wonne werdet ihr Wasser schöpfen
aus den Quellen des Heils
und werdet sprechen an jenem Tage:
Preiset Jahwe, rufet seinen Namen aus!
Machet unter den Völkern kund
seine Taten,
erwähnet rühmend,
daß sein Name hoch erhaben ist!
Besinget Jahwe,
denn Erhabenes hat er getan;
solches werde kund auf der ganzen Erde!”

„Denn in Freuden werdet ihr ausziehen
und in Frieden geleitet werden;
die Berge und die Hügel
werden vor euch in Jubel ausbrechen,
und alle Bäume des Feldes
werden in die Hände klatschen;
statt der Dornsträucher
werden Cypressen aufschießen,
und statt der Brennesseln
werden Myrthen aufschießen.
Und es wird Jahwe zum Ruhme (oder zum Namen),
zu einem ewigen Denkzeichen,
das nicht ausgerottet wird”.

„Wie sich ein Vater über die Kinder erbarmt,
so erbarmt sich Jahwe über die,
welche ihn fürchten.
Denn er kennt unser Gebilde,
ist eingedenk, daß wir Staub sind”.

Jesaja 12:3 - 5 Jesaja 55:12 und 13, Psalm 103:13 und 14



Tagesanbruch Bibelstudien- Vereinigung